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Beten für Jean-Luc

Vor rund einem Jahr sind wir ihm begegnet: dem kleinen Jean-Luc mit dem großen Wasserkopf. Er ist jetzt schon drei Jahre alt. Sein Arzt hört nicht auf, sich zu wundern. Einmal pro Monat ruft er die Eltern an: „Wie geht es ihm? Ißt er gut? Schläft er nachts durch? Hat er Schmerzen? Was freut ihn? — Nächsten Monat fliegen wir wieder nach Dakar. Ich werde ihn im Krankenhaus untersuchen. Gottes Segen Euch allen!”

Vor einem Jahr sah alles noch dramatisch aus. Wir berichteten von seiner Hydrocephalie, der Diagnose, die Eltern vor Schreck erstarren lässt; von der Krankheit, die Kinder 24 Stunden am Tag quälen kann. Von Jean-Lucs junger senegalesischer Mutter, die gleich beim ersten Kind dieser Prüfung ins Auge sehen musste. „Keine Chance!” sagten im ersten Lebensjahr die Ärzte, als sich die Krankheit im vierten Monat zeigte. „Geschieht dir recht; was musstest du auch schwanger werden”, tönte es oft. „Guck dir den Kopf des Kindes an! Das ist kein Mensch, das ist ein Schlangenwesen! Vergifte es! Sonst bringst Du uns alle in Gefahr.” Die Stimme einer grausamen Tradition. Doch die Mutter ging  ihren eigenen Weg, den Weg des Gebetes. „Herr, ich lege das Leben meines Kindes in Deine Hände.” 

Mit zwei Jahren hat Jean Luc eine Operation gut überstanden. Freunde hatten für diese Operation gespendet. Jean Luc wohnte ein paar Tage bei uns. Wir beobachteten damals, wie er versuchte zu sprechen, wie er Personen wiedererkannte, vom Schielen zum gerichteten Blick wechselte, anfing zu spielen und begann zu … lächeln! „Halleluja” rief die Mutter und ihr Jubel kam aus tiefstem Herzen.

Damals sagten Ärzte noch: „Keine Chance, Ihr Kind hat auch Krebs!” Françoise, die Mutter, schwankte ein paar Tage lang. Eine mütterliche Freundin riet ihr schließlich gut zu, schenkte ihr neue Kraft. Françoise wird nicht aufhören zu beten und auf Gottes Weisheit zu vertrauen. Beten wir mit ihr für ihr Kind! Sozusagen unser monatlicher Anruf bei Gott.

© HGT 2016