BIENHEUREUSE CELLE QUI A CRU (Lk 1, 45)

Das muss ein besonderes Ereignis sein, zu dessen Vorbereitung sich der Innenminister, der Provinzgouverneur und weitere Notabeln mit dem Direktor des Katholikenwerkes treffen. Man spricht darüber im Fernsehen und die große Zeitung „Le Soleil“ gibt wieder eine Sondernummer aus diesem Anlass heraus. Pilger besorgten sich rechtzeitig den diesjährigen Stoff mit dem aktuellen Logo, insistieren beim Schneider, das Wallfahrtskleid oder Wallfahrtshemd auch ja rechtzeitig fertigzustellen. In den Pfarren werden landesweit Busfahrten für Zehntausende organisiert. Die Sportlichen schließlich sprechen ab, wie die 50 Kilometer vom Startplatz am Cap des Biches vor der Hauptstadt Dakar an der Küste entlang bis zum Kliff von Poponguine in der Nacht zurückzulegen sind. 

Das muss ein besonderer Ort sein, an dem ein bretonischer Missionar, Monseigneur Picarda, Bischof von Dakar, vor seinen Mitbrüdern nach dem 70 Kilometermarsch ausrief: „Welch wunderbarer Ort für eine Marienstätte!“. Als Bretone fühlte er sich an Notre-Dame de la Délivrande und seine Schwarze Madonna in der Basse-Normandie bei Bayeux und Caen erinnert, der er schon auf in seiner Missionszeit auf der Karibikinsel Martinique begegnet war. Im Volksmund nannte man die Kliffpartie an der senegalesischen Küste am Cap de Naze „Zuflucht der Fischer“, das Kliff selbst „Schlangenkopf“. Maria als Zuflucht der Fischer zertritt den Kopf Satans! Am folgenden Pfingstmontag im Jahr 1888 begann die Geschichte der Wallfahrt zur Schwarzen Madonna von Poponguine. Und ein Höhepunkt in den nunmehr gefeierten 125 Jahren war sicherlich der Besuch Johannes Pauls II., der hier am 21. Februar 1992 die Messe zelebrierte, wobei er sicherlich auch an Tschenstochau gedacht hat.

Es war ein einzigartiges Ereignis, als der Engel Maria die Botschaft von der Menschwerdung Gottes überbrachte. Und es war einzigartig, wie Maria diese Botschaft aufnahm. Sie fragte nicht, ob dies überhaupt möglich sei; sie fragte den Engel, wie dies geschehen solle. Die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ, wird darum selig genannt, unterwegs auf dem Weg zu Gott. Maria ist uns besonders im Jahr des Glaubens auch als Pilgerin Vorbild. © HGT 2013

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