Santa Giuseppina Bakhita

Prima vista scheint das Auge sogleich das Glück zu erfassen: eine Frau von bezaubernder Schönheit, Tochter einer angesehenen Familie aus der Region Darfur im Südwesten des Sudan. Sie musste wohl glücklich sein und trug deshalb zu recht den Namen Bakhita, die Glückliche.

Der zweite Blick dagegen lässt Fragen auftauchen: ihre Kleidung hat nichts Soudanesisches an sich und sie trug mit „Bakhita“ ausgerechnet einen arabischen Namen, obwohl Araber doch jahrhundertelang den östlichen Sklavenhandel dominierten.

Den Namen Bakhita erhielt sie in der Tat von ihren Sklavenherrn, die sie raubten, folterten, verkauften und wieder verkauften. Ein purer Zynismus der Sklavenhalter im Osmanischen Reich, deren Grausamkeit sie ihren ursprüngliche Namen vergessen ließ. In den Wirren des Mahdi-Aufstandes gelangte sie in den Haushalt des stellvertretenden italienischen Konsuls und mit ihm und dessen Familie nach Italien.

Nach weiteren Irrungen und Wirrungen fand sie endlich ihr Zuhause bei den Canossianer-Schwestern, deren Tracht sie auf dem Bild trägt.

Ihre Sorge galt nicht zuletzt der Mission in Afrika. 

Die Region Darfur leidet noch heute und braucht das Gebet der Christen in besonderem Maße. Beten wir für ihr Glück im Glauben an den „Herrn aller Herren“, der uns Menschen befreit!

© HGT 2016